Es gibt unzählige Namen für die verschiedensten Stadien der Pflanze – doch bitte was ist was?! Und wieso unterscheiden wir da überhaupt? Und warum heißt das im Supermarkt anders, als auf Fachseiten? Mit diesem Beitrag wollen wir dir ein klein wenig Übersicht verschaffen.
Fangen wir mit der Basis an:
Vier Phasen durchläuft eine Pflanze
1. Die Keimphase
Der Beginn der Entwicklung einer Samenpflanze ist die Keimung. Sind günstige Einflüsse wie Licht oder Dunkelheit (je nachdem ob Licht- oder Dunkelkeimer), angemessene Temperaturen, ausreichend Wasser und Sauerstoff vorhanden, beginnt der Samen zu quellen, also zu keimen. Die sogenannte Keimwurzel fängt an zu wachsen und seinen Weg in den Erdboden zu suchen, um sich dort zu verankern. Der Sprössling gewinnt nun genügend Kraft, durch die Schale des Samens brechen zu können, um an die Erdoberfläche bzw. ans Licht zu gelangen.
2. Die Wachstumsphase
Die Wachstumsphase, auch vegetative Phase genannt, ist der Lebensabschnitt der Pflanze, in welcher sich bei ausreichend Licht und günstigen Umständen, die Organe wie Wurzel, Stängel und die ersten Blätter beginnen zu bilden. Die bereits ausgebildeten Wurzeln sorgen nun für eine größere Wasserzufuhr, was in Kombination mit der Aufnahme von Licht und CO² für einen verstärkten Wachstum der jungen Pflanze sorgt.
3. Die Fortpflanzungsphase
Weiter geht es mit der Fortpflanzungsphase, welche generative Phase bezeichnet wird.
Diese wird auch als generative Phase bezeichnet. Hier entwickelt sich aus der Jungpflanze eine Pflanze, die fortpflanzungsfähig ist. Es bilden sich also Blüten und Samen. Man unterscheidet oft zwischen einjährigen oder mehrjährigen Pflanzen. Wie dir der Name schon verrät, leben die ersteren oft nur ein Jahr, also haben eine Blütephase und bilden nur einmal Samen aus, wohingegen mehrjährige Pflanzen mehrere Jahre immer von neuem blühen.
4. Von der Alterungsphase zum Tod
Und am Ende, in der Alterungsphase, nähert die Pflanze sich ihrem Ende
In dieser Phase sterben Zellen und Teile des Gewebes der Pflanze ab und das Wachstum lässt nach. Diese Phase beginnt häufig schon kurz nach der Samenreife (aus Blüte wurde Frucht, welche den Samen schützen, wie bei einem Apfel oder einer Tomate). Sobald die Pflanze ihre lebensnotwendigen Prozesse einstellt, führt dies letztendlich zu ihrem Tod.
Wozu gehört nun was?
Keimphase
Dies ist die Phase, in der wir von Sprossen oder Keimlingen sprechen. Erst seit zwei bis fünf Tagen ist der Samen aktiviert und dennoch haben sich seine Inhaltsstoffe teilweise stark gewandelt. Hülsenfrüchte zum Beispiel sind ab dem 4. Tag der Keimung ideal zu verzehren, da ab diesem Tag die Blähungen ausbleiben, welche uns bei Erbse, Bohne und Co. ja doch allen sehr bekannt ist.
Wachstumsphase
Durch die Aufnahme von Licht beginnt die Pflanze Chlorophyll zu bilden – der Stoff, der für die grüne Farbe verantwortlich ist. In dieser Phase sprechen wir von sogenannten Sämlingen. Und hier ist auch das Mikrogrün (aus dem Englischen: Microgreens), auch Grünkraut genannt, anzusiedeln. Sobald die Pflanze zwei Blätter voll ausgebildet hat, können wir diese in der Regel ernten und sofort und roh verzehren. Etwas später sprechen wir dann von sogenannten Greenleafes, da die Pflänzen ein paar mehr Blätter ausbilden konnten.
Radieschen-Kresse? Rucola-Kresse??
Gibt es im Supermarkt dann auch Kresse-Kresse??!
Mal zur Aufklärung: Kresse, auch bekannt als Gartenkresse, ist eine eigene Pflanzen-Sorte. Und dann gibt es da noch Radieschen und Rucola und noch so einige andere mehr… Kresse ist ebenfalls der Bezeichnung Mikrogrün zuzuordnen – wie mehr als 40 weitere Sorten. Doch „Radieschen-Kresse“ oder „Rucola-Kresse“, das ist grundlegend falsch!
Natürlich können wir verstehen, dass der allgemeine Handel das so bezeichnet. Es ist der Versuch, etwas Unbekanntes unter die Menschen zu bringen, indem es mit etwas Bekanntem verknüpft wird. Und ja, Kresse kennen wir alle: Besonders verbreitet sind die Kresse-Igel, die wir im Kindergarten basteln durften. Nur damals sagten wir nicht Mikrogrün dazu – dieses Wort kommt vom englischen Microgreens und verbreitet sich erst seit wenigen Jahren. Und da mittlerweile sooo viele Sorten (wieder-)entdeckt werden, braucht es eben auch einen eigenen Sammelbegriff. Doch aber bitte nicht einfach nur Kresse…
Das Marketing der großen Ketten macht es sich natürlich einfach, begeht unserer Meinung nach jedoch einen gravierenden Fehler. Diese Bezeichnungen sind zwar bequem, jedoch leider völlig irreführend für den Verbraucher.
Wir fragen uns:
Geht es hier vielleicht nur ums Verkaufen? Ohne Sinn und Verstand dahinter…?
Denn wir bei WunderZwerg haben uns unter Anderem zur Aufgabe gemacht, das Wissen und den riesigen Erfahrungsschatz zu Mikrogrün und Sprossen zu sammeln und für alle zur Verfügung zu stellen. Und unsere Qualität darin ist eine größt-mögliche Genauigkeit und Transparenz.
Unser Fazit: Entweder richtig oder gar nicht.
Also nennen wir es Mikrogrün – Kresse-Mikrogrün, Radieschen-Mikrogrün, Rucola-Mikrogrün.
Oder, weil wir ja auch bequem sind und nur gutes Markting machen wollen:
WunderZwerge 😉
Was sind WunderZwerge?
Mikrogrün / Microgreens
Microgreens (dt. Mikrogrün) sind 8-21 Tage junge Gemüse-, Getreide- oder Blumen-Pflänzchen. Reich an Vitaminen, Mineralstoffen und besonders Chlorophyll!
Sprossen / Keimlinge
Sprossen sind 1-3 Tage gekeimtes Saatgut, sogenannte Keimlinge. Sie strotzen vor Energie und Vitalstoffen, sind sehr bekömmlich und überaus schmackhaft!